Regiobranding-Newsletter Nr. 5 I März 2018

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Regiobranding

„Branding von Stadt-Land-Regionen durch Kulturlandschaftscharakteristika“


Liebe Kooperationspartner*innen, Förderer *innen und Interessierte des Projektes Regiobranding,

hinter uns liegt nun ein Großteil der Regiobranding-Zeit. Wichtige Meilensteine wurden erreicht, andere liegen noch vor uns. Für die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit möchten wir allen Partner*innen aus Wissenschaft und Praxis danken.

In dieser Ausgabe unseres Newsletters geben wir einen kurzen Rückblick auf bereits Erreichtes sowie einen Ausblick auf noch vor uns liegende Arbeiten. Ein Schwerpunkt liegt aktuell auf der Umsetzung von Modellprojekten in den Fokusregionen, über die wir hier berichten. Darüber hinaus stellen wir einige interessante Veröffentlichungen vor.

Viel Spaß beim Lesen!


Rückblick 2017

Im vergangenen Jahr wurden einige wichtige Meilensteine erreicht. So wurden in allen Fokusregionen Modellprojekte ausgewählt und deren Umsetzung auf den Weg gebracht. Grundlage der Modellprojekte sind die Geschichten, Visionen und Brandingkonzepte, welche in den Regionen auf unterschiedlichen Wegen der Beteiligung entwickelt und abgestimmt wurden. Und auch der erste Entwurf des Innovationsplans liegt in einer abgestimmten Fassung vor.


Ausblick 2018

Der Schwerpunkt der Projektarbeit in den Fokusregionen liegt 2018 auf der Umsetzung und Evaluation der Modellprojekte. Dabei werden die Praxispartner*innen wissenschaftlich begleitet und unterstützt. Dieser Meilenstein soll bis zum Herbst 2018 erreicht sein. Gleichzeitig wird der Gesamtprozess des Regiobranding sowie die Arbeit der Innovationsgruppe evaluiert. Der Startpunkt dazu, wurde in einem Evaluationsworkshop im Rahmen der IG-Sitzung im Januar gesetzt. Der zweite große Meilenstein dieses Jahr ist die Vorstellung des Innovationskonzeptes in der Metropolregion Hamburg. Dazu ist Ende des Jahres eine Abschlusstagung geplant. Bis dahin wird das Innovationskonzept entwickelt. Ergänzt wird das Konzept durch einen ausführlichen inter- und transdisziplinär erarbeiteten Innovationsplan mit separaten Abschnitten zu den Fokusregionen und deren individuellen Aktionsplänen zur Verstetigung.


„Film ab“ – Erster von vier Regiobranding-Filmen ist fertiggestellt.

„Das Potential von Kulturlandschaften zu aktivieren, ist Aufgabe des inter- und transdisziplinären Forschungsprojekts Regiobranding“, heißt es im gerade fertig gestellten Regiobranding-Film, mit dem dieser Aufgabe ein stückweit nachgekommen wird. Im Herbst 2017 wurde die Firma Mynd mit der Erstellung von vier Teilfilmen beauftragt. Im ersten Teil werden der Wert der Kulturlandschaft und der Prozess des Regiobrandings beschrieben. Denn auch wenn sich heute viele unabhängig von der Kulturlandschaft glauben, sind wir es nicht. Daher ist ein nachhaltiges Landmanagement für die zukunftsfähige Kulturlandschaftsentwicklung von großer Bedeutung. Der Film soll Interesse wecken und sensibilisieren. Gleichzeitig verdeutlicht er das Potential und die Herausforderungen der inter- und transdisziplinären Arbeit.

Um die Besonderheiten der Kulturlandschaften in den drei Fokusregionen und deren nachhaltige Entwicklung näher zu beleuchten, wird es zu jeder Fokusregion einen Film geben. Die entwickelten Geschichten und Visionen sowie die Modellprojekte geben den Plot vor. Die Filme können so einen Beitrag zur Identitätsbildung in den Regionen leisten. Die Filmarbeiten laufen zurzeit.


Von Visionen zu Projekten
In den Fokusregionen wird es konkret – Modellprojekte sind gestartet

Nachdem die Fokusregionen ihre Oberziele formuliert und Visionen für das Jahr 2030 entwickelt haben, wird es in diesem  Jahr konkret. Es geht darum, die Visionen Realität werden zu lassen. Erste Schritte dazu werden mit den Modellprojekten gegangen. Diese stehen in jeder Fokusregion fest. Sie sind aus unterschiedlichen Beteiligungsformaten entstanden und an die Herausforderungen und Bedarfe der Regionen angepasst. Die Projekte leisten damit einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der regionsspezifischen Kulturlandschaften.

Fokusregion Steinburger Elbmarschen
In den Steinburger Elbmarschen wird das Thema Kulturlandschaft auf unterschiedlichen Wegen durch die Modellprojekte bedient und kommuniziert, vom persönlichen „Kümmerer“ vor Ort bis zur digitalen Kulturlandschafts-App.

„Kümmerer für die Hauslandschaft“
Der Strukturwandel in der Landwirtschaft führt zunehmend zur Aufgabe landwirtschaftlicher Betriebe und damit zu Leerständen und zum Verfall von wertvollen und kulturlandschaftsprägenden Gebäuden im ländlichen Raum. Die charakteristischen Marschsiedlungen und -gebäude sind in ihrem Bestand und in ihrer Wahrnehmung gefährdet. Dem soll entgegen gewirkt werden. Mit der Funktion des „Kümmerers“ wird ein Beratungsangebot für Eigentümer*innen erhaltenswerter und die Kulturlandschaft prägender Gebäude, die vor 1945 errichtet wurden, geschaffen. Das Angebot umfasst eine kostenfreie Erstberatung durch eine/n ausgewählte/n Architekten/in und die Entwicklung von Nutzungskonzepten. 

Kulturlandschaftswandelkarte
Die Kulturlandschaftswandelkarte ist ein Instrument zur Analyse, Darstellung und Vermittlung von dynamischen und persistenten Strukturen und Elementen in der Kulturlandschaft einer Region. Der Wandel der Kulturlandschaft wird analysiert und veranschaulicht. Der Bedarf zur Erfassung und Vermittlung der Dynamiken und Reliktzonen von Kulturlandschaften ist auf Akteurs-, Kreis- und Landesebene hoch. Langfristig ist die Etablierung der Kulturlandschaftswandelkarte als Instrument der kulturlandschaftsorientierten Raumplanung auf Kreisebene angestrebt. Die Kulturlandschaftswandelkarte kann weiterführenden Forschungen und Diskurse in den Steinburger Elbmarschen und in anderen Regionen zum Thema Kulturlandschaftswandel anstoßen und zur Sensibilisierung für den Wandel der Landschaft und Stärkung des Heimatgefühls beitragen. Künftig sollen die Inhalte der Kulturlandschaftswandelkarte die digitale Informationsplattform KuLaDig integriert werden. In einem weiteren Schritt werden die Inhalte in einer App mobil und zeitgemäß erlebbar gemacht und mittels Expeditionsaufgaben spielerisch vermittelt. Die App bedient damit nicht nur den natürlichen Spieltrieb des Menschen, sondern auch den Trend der Digitalisierung. Es wird eine neue junge Zielgruppe erschlossen.

Fokusregion Lübeck-Nordwestmecklenburg
Aus den Oberzielen und den spielerisch in Beteiligungsveranstaltungen erarbeiteten und professionell weiterentwickelten Geschichten, entstand in der FR Lübeck-NWM gleich ein ganzer Strauß an Modellprojekten, der das breite Spektrum der Kulturlandschaftsthemen in der Region aufgreift.
Neben dem Storytelling wurden die folgenden Projekte entwickelt:

  • MP 1 Digitale Kulturlandschaftstour
  • MP 2 Mobile Ausstellung
  • MP 3  Kulturelle Landmarken
  • MP 4 Essbare Stadt

„Erholungsführer interaktiv digital“(MP 1 Digitale Kulturlandschaftstour)
Die Inwertsetzung der Kulturlandschaften soll durch die Verknüpfung analoger und digitaler Informationsmöglichkeiten gefördert und unterstützt werden. So sollen Digitalisierung und Umweltbildung kombiniert werden und zu einer nachhaltigen, an den Klimawandel angepassten Entwicklung der Region beitragen. Dazu wird der gedruckte Erholungsführer für die Fokusregion und angrenzende Räume neu erstellt und mit herausnehmbarer Faltkarte sowie Best-Practice Beispielen von (Umwelt-) Projekten und Initiativen versehen. Der Druckband wird mit einer Webseite und einer App kombiniert. So können Inhalte aktuell gehalten und spielerisch vermittelt werden. Der Schwerpunkt wird auf den wichtigen Cultural Markern der Fokusregion liegen, die in der wissenschaftlichen Erhebungsphase definiert wurden.

„Küste grenzenlos erleben“ (MP 2 Mobile Ausstellung)
Ziel dieses Teilprojektes ist es, die Fokusregion und ihre Kulturlandschaft als Ganzes und insbesondere im nördlichen, wassergeprägten Küstenteil an verschiedenen Standorten stärker sichtbar und „grenzenlos“ erlebbar zu machen. Die Besonderheiten der Grenz-Küsten-Region sollen sowohl Gästen als auch Einheimischen sowie Kindern und Jugendlichen nahe gebracht werden. Mit einer Wanderroute, die typische Landschaften der Fokusregion streift, werden Ausstellungs- und Bildungsorte vernetzt. An den Stationen werden „mobile Ausstellungen“ zu den Kulturlandschaften angeboten. Im Fokus sind die Bezüge zwischen Ost und West mit den naturräumlichen Gegebenheiten und der trennenden und verbindenden Geschichte. Vogelzugrouten etwa sind seit jeher grenzenlos.

Fokusregion Griese Gegend-Elbe-Wendland
Im Gegensatz zu den beiden anderen Fokusregionen setzt die FR Griese Gegend-Elbe-Wendland auf ein einziges Modellprojekt. Das hat es jedoch in sich, was Umfang und Beteiligungsanspruch angeht.

„Aufgetan … Fragen und Antworten zur Landschaft Griese Gegend - Elbe - Wendland“
Ziel des Modellprojektes ist die nachhaltige Inwertsetzung der sichtbaren und verborgenen Kulturlandschaft durch und für eine stärkere Identifikation mit dieser. Bürger*innen sammeln „Erzählungen“ und Rätsel jedweder Art über die Kulturlandschaften der Region. Märchen und Sagen können ebenso Inhalt sein wie alte Haustierrassen, historische Landnutzungen oder die Regionalentwicklung. Über eine spielerisch-intuitiv handhabbare und interaktive Internetplattform werden die aufbereiteten Erzählungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dazu dient eine Identifikations- und Leitfigur, welche derzeit unter Beteiligung verschiedener Akteur*innen entwickelt wird. Regionale "Paten" begleiten, beraten  und unterstützen die Entwicklung und Verstetigung der Plattform als "Expert*innen".


Publikationen und Presseartikel

­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­Sonderheft zum Kulturlandschaftswandel in den Steinburger Elbmarschen
Im Rahmen von Regiobranding wurde eine umfassende Veröffentlichung zum Kulturlandschafts­wandel in der Fokusregion Steinburger Elbmarschen erarbeitet. Die Beiträge entstanden in inter- und transdisziplinärer Zusammenarbeit von Praktiker*innen, Wissenschaftler*innen und Bürger*innen. Mit zahlreichen historischen wie modernen Karten und Abbildungen veranschaulicht die Publikation auf 170 Seiten den Wandel und die Entwicklung der künstlich geschaffenen Landschaft der Steinburger Elbmarschen. Im Mittelpunkt der Publikation steht die Kulturlandschaftswandelkarte, welche die Veränderungen zwischen 1878 und 2015 beschreibt und Aufschlüsse über die Gestaltung des zukünftigen Kulturlandschaftswandels geben kann. Am 19. Februar wurde das Sonderheft in Itzehoe unter Anwesenheit des Landrates Torsten Wendt präsentiert und fand großen Zuspruch. Der  Steinburger Heimatbund sieht das Werk als Wissensgrundlage, um Heimat und Kultur zu leben und weiter zu entwickeln. Die Veröffentlichung erfolgte als Sonderheft der Archäologischen Nachrichten. der Herausgeber ist das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein.

Die Publikation ist beim Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein, nur so lange der Vorrat reicht, kostenfrei erhältlich.

Am 22. Februar 2018 berichtete die Norddeutsche Rundschau:


Kulturlandschaftscomic – Die etwas andere Art Kulturlandschaft zu beschreiben

In einem gemeinsamen Projekt mit dem Detlefsengymnasium in Glückstadt entwickelten Student*innen der Leibniz Universität Hannover einen Comic, der jungen Leuten die „Kulturlandschaften im Wandel“ nahebringen soll. Hauptfigur ist die Kuh Berta. Sie steht symbolisch für den Wandel der Kulturlandschaft in der Fokusregion Steinburger Elbmarschen und führt diese Veränderungen anschaulich vor Augen.

Die Protagonisten Miriam und Tim mit Kuh Berta.
(Zeichnung: Busch/Wintjes)

Weitere Veröffentlichungen und den Pressespiegel finden Sie auf unserer Webseite.


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Koordination:

Dr. Daniela Kempa
Leibniz Universität Hannover | Institut für Umweltplanung
Herrenhäuser Straße 2 | 30419 Hannover | regiobranding [at] umwelt [dot] uni-hannover [dot] de

Texte (wenn nicht anders vermerkt): Carolin Blaumann (Uni Hannover/mensch und region)

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